Donnerstag, 28. März 2024

Übung - Busunfall mit ca. 30 Verletzten

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Bericht der Einbecker-Morgenpost:

 

Einbeck (sts). Menschenrettung, ein Massenunfall von mehr als 20 verletzten Personen und Brandbekämpfung standen im Mittelpunkt der am Freitagabend durchgeführten Übung von Einbecker Feuerwehr und Rettungskräften auf dem Werkstattgelände der Ilmebahn an der Straße »Auf der Lieben Frau«. Der erste und der zweite Zug der Feuerwehr und das DRK waren alarmiert:

Das Szenario umfasste einen verqualmten Gelenkbus, in dem nach einem Unfall mit einem Pkw mehr als 20 Verletzte waren. Eine Person im Auto war eingeklemmt. Zudem bedrohten auslaufende Betriebsstoffe eine Brandausbreitung auf Bus und Auto sowie die angrenzende Tankstelle. Wie Helmut Böttcher, stellvertretender Einbecker Ortsbrandmeister, im Verlauf der Übung feststellte, hätten die Züge die gestellten Aufgaben gut aufgeteilt und abgearbeitet. Während die einen die Verletzten im Bus – dankenswerter Weise dargestellt von der Jugendfeuerwehr Vogelbeck, der THW-Jugend und der DRK-Jugend dargestellt – bargen, kümmerten sich die anderen um das auf dem Dach liegende Unfall- Fahrzeug samt Insassen (Puppen).

Neben der Rettung von mehr als 20 Personen mit den verschiedensten Symptomen aus dem Bus, musste mit dem Spreizer die Menschenrettung am Auto vorgenommen werden. Die Verletzten wurden dem 16 Mann starken DRK übergeben, die den ersten Rettungsdienst übernahmen, erläuterte Fabian Binnewies vom DRK. Angesichts der großen Verletztenzahl waren virtuell noch zahlreiche Rettungswagen und - Hubschrauber angefordert worden.

Das Erkennen der Möglichkeiten von Einsatzkräften und Einsatzmitteln hat nach Auskunft von Böttcher gut funktioniert, kleinere Kritikpunkte wurden anschließend mit den Feuerwehrkameraden besprochen. Mehr als 50 Feuerwehrmitglieder hatten bei der Übung mitgearbeitet. Wichtig sei es, dass die Feuerwehr die Möglichkeit habe, Unfall-Szenarien vor Ort durchzuspielen und deshalb dankte Böttcher der Ilmebahn, dass sie ihr Gelände bereit gestellt hatte.

Das war für den Geschäftsführer der Ilmebahn, Christian Gabriel, selbstverständlich.

 

 


 

Bericht der HNA:

 

Einbeck. Es sind Szenen, die sich keine Rettungsorganisation wünscht: Ein Auto kracht seitlich in einen Gelenkbus, 30 Personen werden verletzt, es brennt und Hilferufe schallen ununterbrochen über die Einsatzstelle. Doch es war kein Ernstfall.

 

Die Feuerwehr und das DRK Einbeck haben genau so eine Lage jetzt in einer großen Übung auf dem Gelände der Ilmebahn geprobt, um gut auf so etwas vorbereitet zu sein.

Die Einbecker Gruppenführer Matthias Weger und Sascha Böker haben mit ihren Löschzügen nach einer kurzen Sichtung der Lage jeweils einen Einsatzabschnitt übernommen: Die Verletzten im brennenden Bus und das auf dem Dach liegende Auto. Klare Befehle und ein kühler Kopf sind notwendig, denn jeder Handgriff wird vom Einbecker Ortsbrandmeister Matthias Krüger und seinem Stellvertreter Helmut Böttcher genau überwacht.

Die Türen vom Bus sind schnell geöffnet. „Das ist keine ganz leichte Aufgabe, da jedes Modell die Vorrichtungen zum Öffnen an einer anderen Stelle hat“, sagt Böttcher.

Gemeinsam mit dem Rettungsdienst werden die Verletzten, gespielt von der THW-Jugend und dem Jugend-Rotkreuz Einbeck sowie der Jugendfeuerwehr Vogelbeck gesichtet und anschließend gerettet. Besonders wichtig ist laut Feuerwehr und Rettungsdienst ein sogenannter Innerer Retter, der die Verletzungen soweit möglich begutachtet, die Reihenfolge und Art der Rettung bestimmt.

„Die erste Versorgung ist das Ziel der Übung, bei einem solchen Massenanfall von Verletzten würden jetzt noch knapp 20 Rettungswagen und Hubschrauber folgen“, sagt Fabian Binnewies, Kreisbereitschaftsleiter vom DRK Kreisverband Einbeck. „Sowohl die Verletztenrettung mit der Feuerwehr als auch die anschließende Versorgung haben gut geklappt“, resümiert Binnewies.

Rund 70 Einsatzkräfte waren an der Übung bis in den Abend beteiligt.

Hintergrund: Busunfälle in der Region

Zu schweren Unfällen mit Bussen kommt es verhältnismäßig selten. Dass Rettungsorganisationen dennoch auf den Ernstfall vorbereitet sein müssen, zeigt ein Blick auf einige schwere Unfälle in Nordhessen und Südniedersachsen:

Im März 2003 schleudert ein Auto zwischen Gudensberg und Metze (Schwalm-Eder-Kreis) unter einen Schulbus. Die Fahrerin des Autos starb, 25 Kinder wurden verletzt.

Im November 2006 fährt ein Autofahrer bei Homberg (Schwalm-Eder-Kreis) in einen voll besetzten Schulbus. Der Autofahrer stirbt, 32 Kinder sowie der Busfahrer werden verletzt.

Im Mai 2007 verunglückt ein Polizeibus auf der A7 bei Echte (Kreis Northeim). Der Bus, besetzt mit einer Polizei-Damenfußballmannschaft wurde von einem LKW in ein Stauende gedrückt. 21 Menschen wurden verletzt, sechs davon schwer.

Kurz vor Silvester 2014 stürzt ein Reisebus auf der A4 zwischen Kirchheim und Bad Hersfeld (Kreis Hersfeld-Rotenburg) 50 Meter eine Böschung hinab. 40 Menschen wurden verletzt, vier kamen ums Leben.

 

 

 

 

 

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