Feuerwehrübung: Zusammenstoß Pkw mit Bus
Technische sowie Menschen-Rettung Eingeklemmter und Verletzter mit Johannitern | Abbruch wegen Ernstfall
EINBECK. Pkw stößt in einer Kurve mit Linienbus zusammen, eine Person wird aus dem Kleinwagen hinaus auf einen Baum geschleudert. In dem Auto befinden sich zwei Verletzte und in dem Bus weitere: Das war das angenommene Szenario, das Einbecks Ortsbrandmeister Frank Schwarz für eine Feuerwehrübung am Freitagabend, 26. April in der Kolberger Straße ausgearbeitet hatte. 14 »Verletzte« aus den Ortswehren Kohnsen, Vardeilsen und Rengershausen hatten sich zur Verfügung gestellt und waren zusammen mit der RUD, der Realistischen Unfalldarstellung entsprechend »blutig« geschminkt worden. Dank richtete Schwarz an die Einbecker Firma Marco Ewert für den zur Verfügung gestellten Seat Ibiza sowie die Ilmebahn mit Fahrer Jürgen Behrens für den Bus, der selbstverständlich nicht beschädigt wurde. Behrens stieg dann aus und überließ den Fahrersitz einem angeblich Verletzten, der nur am Steuer saß und nicht fuhr. Dann verriegelte er die Tür – auch die Tür-Öffnungsklappe zu finden, gehörte für die Ortsfeuerwehr dazu. Ein Teleskoplader beschädigte den Seat, um den Verkehrsunfall möglichst realistisch darzustellen, dazu wurde unter anderem die Beifahrertür dann noch so bearbeitet, dass sich diese Tür nicht mehr öffnen ließ. Technische Rettung musste also geleistet werden, mit Aufbrechen der Beifahrertür, Zerstörung der Autoscheiben unter Berücksichtigung der Insassen sowie außerdem des Brandschutzes. Doch zunächst ordnete der Einsatzleiter an, dass ein Feuerwehrkamerad von oben in das Auto stieg und feststellte, ob die »Verletzten« ansprechbar waren und weitere Details erfragte: »Die Person auf der Rückbank ist schwanger. « In der Zwischenzeit hatten andere Kameraden die Bustür geöffnet, so dass der Rettungsdienst der Johanniter Einbeck (mit 23 Personen vor Ort) die »Verletzten« aus dem Bus »retten« konnte. Vermochten diese selbst zu stehen, so mussten sie betreut und zum eigenen Schutz festgehalten werden, damit sie nicht im Schock eventuell davonliefen. Das tat nämlich eine »Gerettete«. Inzwischen redete ein weiterer Feuerwehrkamerad auf die Person im Baum beruhigend ein, dargestellt von Magdalena Formanek. Mit weiteren Kräften und einer Leiter konnte auch sie »gerettet« werden. Rund 40 Feuerwehrkameraden mit den entsprechenden Fahrzeugen waren im Einsatz, mit Mannschaftstransportfahrzeug, Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, Drehleiterfahrzeug mit Rettungskorb, Tanklöschfahrzeug, Rettungs-sowie Gerätewagen. Einsatzleiter war Peter Garus mit seinem Führungsassistenten, dem stellvertretende Ortsbrandmeister Chris Preuß. Ortsbrandmeister Frank Schwarz, Stadtbrandmeister Lars Lachstädter, sein Stellvertreter (Mitte) Sascha Böker und der Zugführer Gefahrgut Florian Nüsse sowie Marc Küchemann von den Johannitern beobachteten die Durchführung der Maßnahmen. Um 21.30 Uhr sollte die Übung beendet sein. Doch bereits um 20.15 Uhr musste wegen eines Ernstfalls abgebrochen werden. des
Zur Rettung der »verletzten« Insassen musste mit entsprechendem Gerät die Beifahrertür gewaltsam geöffnet werden, da die Fahrerseite ja mit dem
Bus »zusammengestoßen« war. Rechts: Nachdem die Beifahrertür offen und das Glas der Fensterscheiben entfernt worden war, konnte der Rettungsdienst
zu den »Verletzten« vordringen. Fotos: Ehrenheim-Schmidt
Die auf einen Baum geschleuderte Autoinsassin wurde von mehreren Kräften heruntergeholt.
Quelle: Bilder und Text Einbecker Morgenpost