Donnerstag, 21. November 2024

Komplexes Unfallszenario zusammen geprobt

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Einbeck. Die Straße ist schmal, sie schlängelt sich, und wegen der Kurven ist es teilweise unübersichtlich. In der Straße Am Dreckmorgen haben die Rettungsorganisationen, die gesamte »Blaulichtfamilie« , am Freitagabend eine Unfallübung durchgeführt, die sich so ähnlich auch durchaus dort in der Realität ereignen könnte. Erarbeitet hatte das Szenario Maximilian Radke vom Technischen Hilfswerk (THW), und sie war zugleich der Auftakt für die Großübung des THW-Ortsvereins über zwei Tage. 22 Helfer des THW, 25 Feuerwehrleute, jeweils 15 Einsatzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz und von der Johanniter Unfallhilfe, vier Polizeibeamte vom Verkehrsunfalldienst des Polizeikommissariats Einbeck, zwei Rettungshunde der Rettungshundestaffel der Johanniter, dazu elf »Verletzte«, davon acht zum Teil sehr realitätsnah geschminkte Mimen der Johanniter und drei Dummys, wirkten mit. Die Rettungskräfte sorgten für eine gewissenhafte, zügige Abarbeitung der Lage. Der gesamte Straßenzug war für die Übung am Freitagabend über mehrere Stunden gesperrt, aber das Unfallgeschehen und die Anzahl von fast 20 Einsatzfahrzeugen machte das auch erforderlich. Angenommen wurde, dass ein Toyota-Fahrer, aus Richtung Abfalldeponie kommend, in einem Kurvenbereich einen auf seiner Spur fahrenden Radfahrer umfährt. Ein Rentnerpaar, begleitet von der Enkelin, will beim Unfall helfen, überquert dazu die Straße, und die beiden Senioren werden von einem Audi erwischt, dessen Fahrer, aus Richtung Reinserturmweg kommend, die Situation zu spät erkennt. Im Toyota, der kopfüber im Graben liegt, befinden sich vier Personen, darunter ein Baby im Kindersitz, mit unterschiedlich schweren Verletzungen. Der Radfahrer ist unter diesem Fahrzeug eingeklemmt. Im Audi sitzen noch zwei Passagiere, die Beifahrerin ist in Panik ausgestiegen und in die Feldmark geflüchtet. Vor dem Audi liegt die ältere Fußgängerin, ihr Begleiter liegt im rechten Straßengraben, und die Enkeltochter befindet sich in einer psychischen Ausnahmesituation und läuft auf der Straße umher. Gemeldet wurde die Lage von zwei Polizeibeamten auf Streifenfahrt, und ihre Nachricht setzte kurz nach 21 Uhr die Rettung in Gang. Feuerwehr und medizinische Rettungskräfte verschafften sich zunächst einen Überblick über die Schwere der Verletzungen: Wer ist bei Bewusstsein, wer muss reanimiert werden, wie befreit man die in den beiden Autos Eingeschlossenen, wo befindet sich die Beifahrerin? Parallel arbeiteten mehrere Einsatzgruppen an der Versorgung beziehungsweise am Zugang zu den Patienten. Der auf dem Dach liegende Toyota musste mit Leiter und Holzklötzen stabilisiert werden, am Audi wurden Scheiben abgeklebt und dann eingeschlagen, und eine Tür wurde mit dem Spreitzer geöffnet. Zur geflüchteten Beifahrerin gab es widersprüchliche Angaben, so dass die Flächensuche, unterstützt von zwei Rettungshunden, auf einen großen Bereich ausgedehnt werden musste. Mit einsetzender Dämmerung sorgten sowohl das THW als auch die Feuerwehr für die Ausleuchtung der langgestreckten Einsatzstelle. Angesichts des komplexen Szenarios brauchte es auch einige Zeit, bis alle »Verletzten« gerettet und versorgt waren. Die anschließenden Abschlepparbeiten der Unfallfahrzeuge und die Reinigung auf der Straße zogen sich noch bis in die späten Abendstunden hin.     Fotos: Kondziella

 

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Quelle: Bilder und Text Einbecker Morgenpost

 

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